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EDL übergibt moderne Rauchgasentschwefelungsanlage an Gunvor Raffinerie Ingolstadt

Die EDL Anlagenbau Gesellschaft mbH schließt nach drei Jahren das EPCM-Projekt in Ingolstadt erfolgreich ab.

Einheben des Kolonnen-Unterteils – Durchmesser 5,8 Meter, Länge 19,1 Meter, Gewicht 52 Tonnen – auf das Fundament

Der Transport der 33,5 Meter langen und mehr als 100 Tonnen schweren Kolonne mit einem Durchmesser von 5,8 Metern erfolgte zunächst per Flussschiff auf Rhein, Main und Main-Donau-Kanal bis Kelheim

Die zweite Etappe des Schwerlasttransports erfolgte auf der Straße

Montage einer der beiden Venturi-Wäscher

Das 44 Tonnen schwere und 14,9 Meter lange Kolonnen-Oberteil ist verbaut und mit dem 38 Meter langen und 23 Tonnen schweren Kamin komplettiert.

Hydroskimming-Anlage

alle Fotos ©Gunvor Raffinerie Ingolstadt

Strengere Gesetzesauflagen für Schwefeldioxidemissionen waren für die Gunvor Raffinerie Ingolstadt (GRI) der Anstoß für das Projekt MINERVA (Modern INgolstadt Emissions Reduction Via Amine). Dieses beinhaltet die Planung und Errichtung einer Rauchgasentschwefelungsanlage sowie deren Einbindung in vorhandene Anlagenteile. Das Projekt wurde im Rahmen der Umweltinitiative BVT (Beste Verfügbare Technologie) realisiert und hat eine effiziente Reduzierung von Schwefeldioxidemissionen zum Ziel. Hierfür wählte der Raffineriebetreiber ein Verfahren eines der weltweit führenden Energieunternehmen aus. Dieses Verfahren verarbeitet das abgeschiedene Schwefeldioxid (SO2) in der bestehenden Clausanlage zu elementarem Schwefel, der als chemischer Grundstoff für die Industrie zur Verfügung gestellt wird.


EDL übernimmt Anlagenplanung und Bauüberwachung beim MINERVA-Projekt

Die Gunvor Raffinerie Ingolstadt beauftragte das Engineering-Unternehmen EDL aus Leipzig 2020 mit einem Pre-Basic und 2021 mit der Ausführung des Front End Engineering Designs (FEED) inklusive einer Kostenschätzung sowie mit dem Detail-Engineering für Ausrüstungen mit langen Lieferzeiten. Nach erfolgreichem Abschluss dieser Projektphase erhielt EDL auch den Auftrag für das komplette Detail-Engineering und die Bau- und Montageüberwachung der Rauchgasentschwefelungsanlage. Das Detail-Engineering wurde 2022 im Wesentlichen fertiggestellt.

Bereits im Winter 2021/2022 begannen die ersten Bauaktivitäten im FCC-Betriebsbereich. Diese wurden im Frühjahr 2022 auf den Betriebsbereich Hydroskimming ausgeweitet. Die ersten Ausrüstungsmontagen erfolgten im Frühjahr 2023 im Rahmen des planmäßigen Turnarounds. Die Rauchgasentschwefelungsanlage wurde im ersten Quartal 2024 fertiggestellt und wird nun schrittweise von der Gunvor Raffinerie in Betrieb genommen.

EDL-Projektleiter Matthias Haring äußert sich zusammenfassend: „Die sehr fruchtbare und gute Zusammenarbeit mit dem Kunden GRI hat dazu beigetragen, dass aufgetretene technische Probleme und Hindernisse effektiv beseitigt werden konnten. Die Planung während der Corona-Pandemie, die Engpässe auf dem Weltmarkt und schwierige Transportwege stellten hohe Anforderungen an alle Beteiligten. Auch die Realisierung erwies sich angesichts fehlender Kapazitäten bei den Montage-Anbietern und -Kontraktoren als sehr schwierig. Zurückblickend kann man jedoch feststellen, dass sich das Team, bestehend aus Spezialisten von EDL und GRI, diesen Herausforderungen gestellt und zu einem guten Ergebnis gebracht hat. Ich danke allen Beteiligten sehr für die ausgezeichnete Zusammenarbeit.“


Fit für die Zukunft dank des MINERVA-Projekts

MINERVA ist das größte Einzelprojekt in der Gunvor Raffinerie Ingolstadt GmbH. Neben einer deutlichen Reduktion des SO2-Ausstoßes erhöht der Raffineriebetreiber zudem die Flexibilität bei der Rohölauswahl zur Stärkung der internationalen Wettbewerbsposition. Mit der Realisierung des Projekts werden am Standort Ingolstadt dauerhaft Umweltauflagen eingehalten.


Ein Highlight des Projektes: Antransport und Montage der größten Ausrüstung

Nach gründlichen Recherchen zur Fahrtroute und Einholung der erforderlichen Genehmigungen machte sich der Transporteur mit der Kolonne Ende Oktober 2022 auf den Weg vom Niederrhein nach Ingolstadt – zunächst per Flussschiff auf Rhein, Main und Main-Donau-Kanal bis Kelheim und von dort als Straßentransport bis zur Raffinerie. Neben den üblichen Schwierigkeiten bei engen Ortsdurchfahrten kamen noch die ungewöhnlich niedrigen Pegelstände der Flüsse hinzu.

Im Sommer 2023 erfolgte nach Fertigstellung der erforderlichen Fundamente, des Betontisches und der Stahlgerüste das Einheben der Großausrüstungen. So wurden die beiden an der Kolonne rechts und links anzubauenden Venturi-Wäscher als Erstes montiert, im Anschluss daran das Kolonnen-Unterteil auf sein Fundament gesetzt. Nur einen Tag später folgte das Kolonnen-Oberteil und das Verschweißen der beiden Kolonnen-Hälften. Mit dem Aufsetzen des Kamins wurde das insgesamt 83 Meter hohe Bauwerk fertiggestellt
und ist nun ein markantes Zeichen der Raffinerie.

Ansprechpartnerin

Mag. Lydia Brandtner

Leiterin Marketing
Pörner Gruppe
Tel.: +43 5 05899-718