Die EDL Anlagenbau Gesellschaft mbH hat den Auftrag über Projektmanagement und Engineering für eine Phosphorrückgewinnungsanlage von der Phosphorgewinnung Schkopau GmbH (PGS) erhalten. Die PGS mit Sitz in Gelsenkirchen ist ein Joint Venture der schwedischen Innovationsfirma EasyMining und des deutschen Infrastrukturunternehmens Gelsenwasser AG. Das Unternehmen plant die Errichtung der weltweit ersten Anlage zur Phosphorrückgewinnung nach dem neuartigen Ash2®Phos-Verfahren, welches von EasyMining entwickelt wurde. Die Anlage soll in Schkopau (Sachsen-Anhalt) errichtet werden und 2027 den Betrieb aufnehmen.
Gemäß Klärschlammverordnung wird es ab 2029 in Deutschland verpflichtend sein, das im Klärschlamm enthaltene Phosphor zu recyceln. Die PGS nimmt mit diesem Vorhaben eine Vorreiterrolle ein und geht frühzeitig einen entscheidenden Schritt in Richtung nachhaltige Zukunft. Dr. Christian Kabbe, Geschäftsführer von PGS, betont: „Wenn wir es mit der Schaffung einer nachhaltigeren Gesellschaft ernst meinen, müssen wir die Ressourcen, die wir bereits produziert haben, immer wieder nutzen. Wir sind daher sehr stolz darauf, die erste Anlage zur Phosphorrückgewinnung auf der Grundlage unserer Ash2Phos-Technologie zu bauen und damit eine großartige Möglichkeit zu schaffen, Pionierarbeit in Hinblick auf Kreislauflösungen für lebenswichtige Nährstoffe wie Phosphor, aber auch für andere wichtige Ressourcen wie Eisen, Aluminium und Sand zu leisten“.
Klärschlamm als Ressource
Die Anlage verarbeitet die bei der Verbrennung von Klärschlamm entstehende Asche und extrahiert daraus das lebenswichtige Phosphor und weitere Elemente wie Eisen oder Aluminium. Diese werden dem Wirtschaftskreislauf wieder zugeführt. Die Verarbeitungskapazität liegt derzeit bei 30.000 Tonnen Asche pro Jahr. Der gewonnene Phosphor eignet sich für den Einsatz als Düngemittel in der Landwirtschaft. Aufgrund seiner hohen Qualität und Reinheit kann er auch in Tierfutter verwendet werden. Weitere Anwendungsmöglichkeiten liegen beispielsweise bei der Herstellung von Batterien. Damit wird ein neuer Weg bei der Nutzung von Klärschlamm beschritten und eine wichtige, nachhaltige Phosphorquelle eröffnet.
EDL übernimmt bei diesem innovativen Projekt sowohl die Rolle des Owner´s Engineer als auch umfangreiche Projektmanagement-, Engineering- und Bau- sowie Montageüberwachungsleistungen des Gesamtvorhabens, welches in separate Teilprojekte aufgeteilt ist. Diese Leistungen schließen die Überwachung des Budgets, der Terminkette, der Beschaffung und Koordinierung der einzelnen Teilaufträge ein.
„Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit allen Projektbeteiligten und sind stolz darauf, Teil dieses zukunftsträchtigen Vorhabens zu sein. Gemeinsam leisten wir einen wichtigen Beitrag für die Kreislaufwirtschaft. Als gebürtiger Gelsenkirchener freue ich mich dabei besonders über die Symbiose in der Zusammenarbeit aus internationalem Technologiegeber und Shareholder EasyMining, der Gelsenkirchener Gelsenwasser AG und der örtlichen Nähe der Anlage zur EDL“, sagt Daniel Oryan, Geschäftsführer der EDL.